JAAA!!! DA IST DAS DING!!! Herren 1 machen den Aufstieg perfekt!

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6. Juli 2015

Die Tränen der letzten Saison sind vergessen, das Training hat sich ausgezahlt. In einem eindrucksvollen Saisonfinale gegen den direkten Konkurrenten um den Aufstieg, TC Deuselbach, zeigten unsere Igeler Jungs, warum sie den Aufstieg mehr als verdient haben.

Doch der Reihe nach. Die Ausgangssituation vor dem letzten Spieltag 2015 erinnerte in gewisser Hinsicht an die der letztjährigen Saison. Damals hätte den Igeler Jungs lediglich ein Unentschieden gegen einen vermeintlich einfachen Gegner für den Aufstieg gereicht.  Die Partie endete jedoch in einem sportlichen Desaster: 2:12.

Seitdem ist viel geschehen. Mit Udo Schmitt hat die Mannschaft für die Saison 2015 eine zuverlässige und nervenstarke Verstärkung bekommen. Bereits im Winter wurde regelmäßig trainiert, reichlich Equipment getestet und fleißig Matchpraxis gesammelt. Mit der Eröffnung der Sandplatzsaison verging kaum ein Tag, an dem nicht trainiert, gematched oder über Tennis philosophiert worden ist.

Das wurde nun belohnt. Die Igeler gingen als unbezwungener Favorit ins Saisonfinale der Medensaison 2015. In fünf von fünf Begegnungen hieß der Sieger TVGG Igel. Von 30 gespielten Matches gingen, sage und schreibe, 29 an unsere Jungs. Nun ging es darum, den Schlusspunkt einer nahezu perfekten Saison zu setzen.

TC Deuselbach hatte bis dato zwar bereits zweimal Punkte liegen lassen, hätte aber durch einen 14:0 Sieg über Igel – und nur dann (!) –  weiterhin eine Chance auf den Aufstieg. Für die Igeler Herren reichte bereits ein gewonnenes Match zum sicheren Gruppensieg, und damit zum Aufstieg. Doch wie bereits erwähnt: Die Ausgangssituation erinnerte ein wenig an 2014, als der bereits sichergeglaubte Aufstieg auf der Zielgeraden verspielt wurde.

Würde sich die Geschichte wiederholen?

Mitnichten!

Unsere Jungs zeigten auf eindrucksvolle Art und Weise, dass sie nicht nur gelernt haben mit Druck umzugehen und auch gegen unangenehme und unorthodox spielende Gegner die Ruhe zu bewahren. Nein, sie sind auch als Team zusammengewachsen. Sie feuern sich gegenseitig an, wenn es wichtig wird. Sie reiben sich gegenseitig mit Sonnencreme ein, wenn die Sonne brennt. Sie lachen über Witze der anderen, selbst wenn diese nicht lustig sind.

Humorlos war auch die spielerische Leistung des Teams an diesem Tag. Es waren gerade 45 Spielminuten verstrichen, als der erste – und damit den Aufstieg besiegelnde – Matchball zum 6:0 und 6:1 für den TVGG Igel verwandelt wurde. Es war geschafft. Marat Schacht gewann sein Einzel. Die Nachricht um den Triumph verbreitete sich auf den umliegenden Courts wie ein Lauffeuer. Ein Gefühl der Erleichterung war in den Gesichtern der drei noch spielenden Mannschaftskameraden zu sehen. Der Druck, siegen zu müssen, war weg. Der Wille blieb. Udo Schmitt war der zweite, der sein Einzel beendete – ebenfalls zu seinen Gunsten: 6:1/6:1.

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Während die ersten Gratulationen, Handshakes und High-Fives von Zuschauern, Spielerfrauen und den ebenfalls an diesem Tag spielenden Herren-2-Spielern sowie deren Gegnern entgegengenommen wurden, kämpften Holger Pawlak und Ruven Martin in den verbliebenen zwei Einzeln um den vorzeitigen Tagessieg. Er gelang! Ruven, dem die Spielweise seines Gegners sehr gelegen kam, gewann mit 6:2 und 6:1. Holger strauchelte gegen einen höchst unbequemen Gegenspieler (Gummiwand) zu einem 6:3 und 6:4 Erfolg.

Jubelszenen gab es keine. Zu klar war die Igeler Überlegenheit. Es war kein Last-Minute-Sieg, kein Elfmeter in der Nachspielzeit, keine Sensation. Keine Freudentränen und keine „We are the Champions“ – Gesänge. Es überwog vielmehr das Gefühl, ein fest eingeplantes Ziel nun erreicht zu haben. Erleichterung eben.

Die beiden, für den Tagessieg nun bedeutungslos gewordenen, Doppel-Partien konnten (und wurden) mit einer gewissen Entspanntheit begonnen. Diese schlug jedoch bald um in Spannungslosigkeit. Schnell führten in beiden Matches jeweils die Gäste. Symptomatisch: „einfache“ Volleys unserer Boys flogen reihenweise ins Aus oder in Netz. Während sich das zweite Igeler Doppel (Ruven/Marat), in erster Linie mit dem eigenen Aufschlag, noch zu einem 6:3/6:2 Sieg rettete, verlor das Doppel-Team Udo/Holger den ersten Satz mit 4:6. In der nun unerträglichen Mittagshitze schien den Igelern tatsächlich die Puste auszugehen. Erst der Hinweis aus dem Publikum: „Wer verliert, zahlt die nächste Runde!“ schien unsere Männer dort gepackt zu haben, wo es am meisten wehtut: bei der Ehre beim Geldbeutel.

Doch der Zuruf kam zu spät. Die Deuselbacher Gebrüder Manz spielten ein beherztes Tennis, führten 6:5 im zweiten Satz und hatten nun Matchbälle. Erster Matchball – abgewehrt. Zweiter Matchball – abgewehrt. Dritter Matchball – abgewehrt! Vorteil Igel – Spiel Igel!! 6:6!!!

Satz-Tiebreak – Igel.

Match-Tiebreak …

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Igel.

Was zur Hölle geschah hier eigentlich gerade? Es ließ sich mit Worten kaum beschreiben. Da war sie nun doch, an diesem Tag: die Sensation! Vielleicht nicht die ganz große. Aber eben doch eine! Eine, die nötig war, um den Tag zu etwas Besonderem und Unvergesslichem zu machen. Eine, die Emotionen zündete. Eine, die drei von vier Igelern wie hirnamputierte Lemminge in die Mosel springen ließ. Udo hatte gekniffen. Es waren jene drei, die vor einem Jahr durch das Tal der Tränen gehen mussten, um nun ganz oben zu stehen.

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Die Ergebnisse im Detail

Hier geht’s zur Bildergalerie der TVGG Igel Herren

Bericht: Marat