Der letzte Spieltag am 11.Juli hielt für unsere Protagonistinnen der Damen30 direkt eine doppelte Challenge bereit: tatsächlich hatten sie es nämlich überraschend geschafft, sich auf der Tabelle so weit nach vorne zu kämpfen, dass nun am Ende das Spiel um die Vize-Meisterschaft stand. Und, als ob das noch nicht aufregend genug gewesen wäre, war dieser Spieltag nicht in den heimischen Gefilden, sondern im fernen Waiblingen (bei Stuttgart) angesetzt. So lief die logistische Planung schon früh auf Hochtouren: 3.5 bis 4 Stunden Fahrt ab Trier – mit Autos? Dem Zug? Mit Mietbus? Schon einen Tag früher anreisen, Übernachtung im Hotel?
Die logistische Challenge wurde mit effizienter Planung und Vorbereitung rechtzeitig gelöst, und die Wahl fiel auf selber fahren mit Mietbus und Hotelübernachtung in Waiblingen. Mit anderen Worten: ein Roadtrip mit gesamter Frauschaft ins Schwabenländle…Juchuh, Klassenfahrt! 🙂
Hier entpuppten sich bereits am Vortag des Spieltages diverse Talente des Teams jenseits des roten Sandes: vom souverän-entspannten Busfahren mitsamt massgeschneiderter Animation der Fahrerin, über professionell anmutendes Musik-Entertainment von DJ Krimhild und DJ Two-Screens und geballte Gesangskompetenz, die jeden Fischerchor vor Neid erblassen lassen würde. Zudem wurde die lange Fahrtzeit genutzt, um die wichtigste Team-Fragen basis-demokratisch zu klären: Abends eher Griechisch oder Italienisch essen gehen? Trotz aller Versuche (neutrale Informations- und Aufklärungsarbeit über die griechischen Restaurants in Waiblingen) war der Tenor pro-Italienisch.
Wie gut, dass diese Thematik über 3 Stunden ausführlich behandelt wurde – dachte sich bestimmt die ein oder andere Igelerin, als das Team am Abend relaxed im Restaurant beisammen saß, um sich die vorzüglichen Speisen munden zu lassen, die das Asiatische Restaurant direkt neben dem Hotel visuell sehr ansprechend auftischte.
Nach dem leckeren Abendessen wurde gemeinschaftlich die Gegend rund um das Hotel erkundet, und natürlich durfte ein leckeres Eis auf dem Weg nicht fehlen. Während 6 Spielerinnen sich anschliessend auf ihre Zimmer zuückzogen, um an der Matratze zu horchen, zogen 2 Spielerinnen mit Bewegungsdrang noch weiter los – und entdeckten dabei die wunderschöne Altstadt von Waiblingen, mit ihren kleinen, verwinkelten Gassen, Fachwerkhäusern, von mit Blümchen und Pflanzen liebevoll dekorierten Häuschen und Passagen und beeindruckenden Bauten, wie kleine Brunnen oder auch der Marktplatz rund um das Rathaus mit seinen einladenden Trattorias…Trattorien…oder wie auch immer die Mehrzahl von Trattoria lautet.
Am nächsten Morgen gab es dann beim gemeinsamen Frühstück im Hotel erstmal ein Geburtstagsständchen und kleine Aufmerksamkeit für Neuzugang des Jahres,Theresa, welche sich und dem Team später am Tag noch selber ein tolles Geburtstagsgeschenk machte – doch dazu gleich mehr.
Nachdem Busfahrerin Tati die gut gelaunte Truppe sicher zum TC Waiblingen gefahren hatte, ging es los auf die sehr schöne und belebte Tennis-Anlage, die im übrigen tatsächlich auch wortwörtlich über sich selber sagt: „Hier spielt das Leben“. Captain „Conschti“ bekam vor dem Spiel auf dem Parkplatz zu allererst noch ein kleines Geschenk für ihren Einsatz von der Mannschaft überreicht.
Nach der freundlichen Begrüßung durch das Team aus Waiblingen und einem weiteren spontanen Geburtstagsständchen beider Teams für Theresa wurden die Spielpaarungen angesagt – und es ging los in die erste Runde.
Hier konnte sich Constanze auf Position 6 mit Konstanz und unbändigem Willen zum Sieg gegen ihre Gegnerin behaupten. Für Theresa ging es auf Position 2 nach einem klaren Sieg in Satz 1 nach dem zweiten Satz gegen ihre sehr starke Gegnerin in den Match Tiebreak. Hier packte sie nochmals alle Skills aus und siegte souverän mit von beiden Seiten sehr beindruckend heiß umkämpften Rallyes. Lediglich Debbie musste sich ihrer schwäbischen Gegnerin, die mit großer Konstanz und breitem Schlagrepertoire glänzte, geschlagen geben. Die nächste Einzelrunde brachte ebenfalls zwei Siege für die Igelerinnen hervor: Sarah und Amelie bezwangen ihre starken Gegnerinnen mit Biss und motiviertem Einsatz in engen Matches, den Punkt für Spielposition 1 konnte Tati diesmal nicht für Igel sichern, daher stand es nach der Einzelrunde 4:2. Keine schlechte Ausgangsbasis, mag man meinen. Doch bei solch engen Einzeln erspielt sich der letzte Punkt für den Sieg trotzdem nicht von alleine – eine clevere Aufstellung musste also ausgeklügelt werden.
Die Köpfe wurden unter dem großen Baum zusammengesteckt, während gefühlt ein komplettes Wespennest sich über Melonen-und Kuchenreste auf dem dort befindlichen Verpflegungs-Tisch hermachte. Am Ende stand die Aufstellung, und alle Wespenattacken konnten durch stetige Aufmerksamkeit sowie glücklich getimten Rededrang (hohes Mitteilungsbedürfnis bewahrte eine Igelerin im letzten Moment davor, in eine wespenbesetzte Wassermelone zu beißen) abgewehrt werden.
Doppel 2 mit Tati und Kristina konnte recht schnell und souverän den nötigen Siegespunkt für Igel sichern, während Doppel 1 mit Sarah und Claudia gegen das stärkste Waiblinger Doppel sich geschlagen geben musste. Auch Doppel 3 konnte für Igel entschieden werden, nach Aufgabe der Waiblinger bei einer igeligen Führung von 6:4 2:1 von Theresa und Amelie. Die Freude der Igelerinnen war nicht mehr zu bremsen, und musste sofort auf dem traditionellen Sprungfoto dokumentiert werden! An dieser Stelle einen großen Dank an Mannschaftsführerin Nadine aus Waiblingen, die mit viel Geduld und Passion die Fotos machte und alle Sonderwünsche der aufgekratzten Meute mitmachte und dadurch ermöglichte, einen großen Tag bildlich zu verewigen: den Tag der Vize-Meisterschaft!
Mit einem gemeinsamen leckeren Essen und Sekt (nochmals vielen Dank an die Waiblinger für die Einladung dazu!) ließen die beiden Teams den sportlich spannenden und fairen Spieltag sowie auch die Saison gemeinsam ausklingen.
Auf der Rückfahrt verwandelte sich der Bus zeitweise in eine gefühlte Karaokebar, und um bis zum Ende durchhalten zu können, musste ein obligatorischer Boxen-Stopp mit lecker Eis für Kräftigung sorgen.
Auch hier erlebten Zeitzeugen, wie Menschen über sich hinauswachsen können – beispielsweise durch Treffen von Entscheidungen in persönlicher Rekordzeit, emotional erfolgreicher Verarbeitung von Hiobsbotschaften aus dem lokalen Eisangebot, im Bedienen digitaler Geräte und im Entkommen aus eigentlich legal auswegloser Gefangenschaft in einem Parkplatz, der offensichtlich nicht im Hinblick auf unseren Busbesuch konstruiert worden war…
Am Ende kam alle gesund, und mehr oder weniger munter, wieder zuhause an. Pläne für einen kleinen Saisonabschluss zum Feiern einer unglaublichen Saison von sportlichem Erfolgsglanz, aber vor allem mit einem Teamgeist, der durch viele Momente getragen und unvergesslich wurde, sind bereits im Gange…
P.S: einen herzlichen Dank auch an Freunde, Familie und treue Fans, die an diesem Tag in Waiblingen dabei waren, um das Igeler Team zu unterstützen.
dp
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